G.hn wurde mit dem Ziel entwickelt, eine mit hochwertigen Ethernet- und Glasfaser-Kabeln vergleichbare Vernetzung auf Basis herkömmlicher Telefon- und Coax-Kabel zu ermöglichen, die in fast allen Immobilien bereits vorhanden sind.
Mit Hilfe von G.hn Technologie kann die in den Gebäuden existierende Infrastruktur auch für die Bereitstellung von zukünftigen Gigabit-Internetanschlüssen einfach weiter verwendet werden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit für die Neuverkabelung, was aus baulichen oder Kostengründen oft ohnehin nicht ohne Weiteres realisierbar ist.
Praktisch überall, wo man sich eine schnelle und stabile Vernetzung wünscht, aber keine Ethernet Kabel verwenden kann. Viele Immobilienobjekte haben keine andere Möglichkeit zur Vernetzung außer zweiadrigen Telefon- bzw. Coax-Kabeln. G.hn stellt für dieses Problem eine perfekte Lösung dar.
Ob man damit eine „simple“ Netzwerkverbindung zwischen zwei Räumen eines Einfamilienhauses herstellen oder Hunderten von Hotelgästen einen sehr schnellen Internetzugang anbieten will – den Einsatzszenarien von G.hn sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
G.hn ist transparent zu jeder Art von zu übertragenden Daten, es ist IPv4 und IPv6 kompatibel. Es kann auch auf „der letzten Meile“ bei Internetanschlüssen genutzt werden: z.B. Glasfaser vom Provider bis zum Keller, weiter in die Wohnung mit G.hn über das Telefonkabel.
Ganz im Gegenteil! Die Technik ist auch für technische Laien geeignet.
Im einfachsten Fall genügen bereits zwei günstige G.hn Modems. Sie werden direkt über ein im Gebäude vorhandenes Telefon- bzw. Coax-Kabel miteinander verbunden – fertig ist Ihre Netzwerkverbindung!
Sollten Sie ein größeres Netzwerk planen und dafür ein G.hn Headend einsetzten wollen – auch hier funktioniert es nach dem „Plug&Play“ Motto – anschließen und sofort nutzen. Natürlich bietet ein Headend darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten für die zentrale Administration und Kontrolle – wichtig für Netzwerkadministratoren oder Internetprovider.
Unbedingt! Denn im Gegensatz dazu bietet G.hn eine stabile kabelbasierte Datenverbindung mit Gigabit Geschwindigkeit. Und das auf großer Entfernung.
Dabei geht es nicht darum, die WLAN Geräte (Router, Access Points etc.) gänzlich zu ersetzen, sondern sie sinnvoll zu unterstützen.
G.hn sollte überall da eingesetzt werden, wo Ethernet Kabel zwar unerlässlich sind, man sie aber aus bestimmten Gründen leider nicht nutzen kann. Hier einige Beispiele:
Im Allgemeinen bezeichnet SISO (Single Input Single Output) die Datenübertragung über ein Datenkanal, bei MIMO (Multiple Input Multiple Output) findet die Übertragung auf mehreren Kanälen parallel statt.
Coax-Kabel bestehen in der Regel aus einem leitenden Kern und der Abschirmung, G.hn verwendet hier also immer das SISO Verfahren und überträgt die Daten im Frequenzbereich 2-200 MHz.
Bei Telefonkabeln (Twisted-Pair) stehen oft mehrere Adernpaare zur Verfügung, G.hn kann sowohl ein Paar (SISO, 2-200 MHz) als auch zwei Paare (MIMO, 2-100 MHz) nutzen.
G.hn Wave 2 erreicht bei allen Twisted-Pair und Coax-Kabeln die gleiche maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 Gbit/s auf Anwendungsebene (Summe Download und Upload).
Die in der Praxis oft relevanten 1000 Mbit/s (1 Gbit/s) sind bei Twisted-Pair Kabeln bis ca. 250 Meter (MIMO) bzw. 120 Meter (SISO) möglich, bei Coax-Kabeln – bis ca. 800 Meter.
Insgesamt kann G.hn eine Verbindung über Twisted-Pair Kabel bis ca. 800 Meter (MIMO) bzw. 600 Meter (SISO) herstellen, über Coax-Kabel – bis ca. 1800 Meter. Das ist deutlich mehr, als es mit klassischen Ethernet Kabeln möglich ist.
Die Coax-Kabel werden in den Gebäuden oft so verlegt, dass mehrere TV- bzw. Multimedia-Dosen an einem Kabelstrang angeschlossen sind. G.hn Standard berücksichtigt diese Tatsache und erlaubt Anschluss von bis zu 16 G.hn Clients an einer Coax-Leitung. Twisted-Pair Verbindungen erfolgen dagegen immer “Punkt-zu-Punkt” (2 Endgeräte an einer Leitung).
Die hochwertigen Coax-Kabel wie RG-6 besitzen sehr gute elektrische Eigenschaften. Dadurch lassen sich bei sehr langen Entfernungen höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erreichen als über Twisted-Pair.
Ja. Die Übertragungsrate einer G.hn Verbindung wird durch das Master Endgerät vorgegeben. Sie wird nicht als fester Wert, sondern als Anteil (in Prozent) von der Gesamtbandbreite konfiguriert.
Ab Werk ist im Master ein Verhältnis von 70/30 für Download/Upload voreingestellt. Sie können dieses Verhältnis jederzeit nach Ihren Wünschen anpassen. Durch eine Einstellung von 50/50 entsteht eine synchrone Datenrate (gleich schnell in beide Richtungen).
Ja, das geht. Ähnlich wie bei klassischer Ethernet Technik kann auch G.hn über die Datenleitung gleichzeitig auch den Strom übertragen. Allerdings übertrifft G.hn die Fähigkeiten von Ethernet deutlich, denn die Stromversorgung ist bis 600 Meter möglich. Ethernet Kabel dürfen dagegen maximal 100 Meter lang sein.
Für die Stromübertragung benötigt man ein geeignetes Headend (G4224) und die passenden Modems (G4202TCP). Das Modem stellt für den Anschluss von Netzwerkgeräten übliche RJ45 Ethernet Ports mit PoE+ nach Standard 802.3af/at (15/30 Watt) bereit, die Länge der Ethernet Leitung kann standardkonform weitere 100 Meter betragen.
Somit lässt sich mit G.hn ein wesentlich größeres Netzwerk mit einer zentralen Stromversorgung einrichten, denn die Entfernung bis zum Endgerät kann bis zu 700 Meter betragen!
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