Installationstipps für Koaxialkabel-Produkte

Allgemeines

Koaxialkabel zeichnen sich durch hohe Qualität aus. Sie ermöglichen Datenübertragung im sehr breiten Frequenzspektrum. Mehrere Signale werden dabei parallel in verschiedenen Frequenzbereichen übertragen.

G.hn verwendet für die Datenübertragung den Frequenzbereich 2-200MHz.

G.hn kann deswegen parallel zu SAT-TV (950-2200MHz) und zu DVB-T2 (470-690MHz) übertragen werden.

Auch eine parallele Nutzung zu Kabel-TV (DVB-C) im Frequenzbereich 258-862MHz ist möglich. Dabei muss ein 258MHz Hochpassfilter (am Ausgang des Hausverstärkers) verwendet werden, um Störungen im Kabelnetz zu vermeiden. Siehe dazu den separaten Punkt unten.

Eine gleichzeitige Nutzung mit Kabel-Internet (DOCSIS) auf einem Kabel ist nicht möglich, weil Kabel-Internet den gesamten terrestrischen Frequenzbereich 5-862MHz belegt. Für die Vernetzung mit unseren Geräten muss der Internet-Empfang vom Koax-Datennetz getrennt werden. Siehe dazu den separaten Punkt unten.

Damit die Modems an verschiedenen Kabelsträngen miteinander kommunizieren können, muss eine Verbindung zwischen den einzelnen Kabeln bestehen.

Verschiedene Optionen sind möglich:

  • Terrestrische (5-862MHz) Koax-Verteiler bzw. Splitter wie Axing BVEx-01P Reihe (1 Eingang und 2-8 Ausgänge).
  • Bandbreitige SAT-Verteiler und Splitter (5-2400MHz).
  • SAT-Multischalter jeder Art. Für optimale Nutzung beachten Sie unsere Hinweise zu Multischaltern.
  • SAT/TERR Einspeiseweichen. Diese ermöglichen auch Datenvernetzung in Verbindung mit LNB ohne Multischalter.

Natürlich sind auch Datenverbindungen über Durchgangsdosen am selben Kabelstrang möglich.

Nutzen Sie einen Koax-Verteiler für die Verbindung der einzelnen Kabel?

Wir empfehlen Verteiler mit Enkopplung (Dämpfung) zwischen den Ausgängen bis max. 20-25dB. Z.B. Axing BVE x-01P Reihe für terrestrische Anwendungen (5-862MHz).

Nutzen Sie einen SAT-Multischalter?

Beachten Sie unsere Tipps zum Multischalter.

Verwenden Sie für den SAT-Empfang einen LNB ohne Multischalter?

Beachten Sie unsere Tipps zum LNB.

In jedem Fall beachten Sie bitte unsere Tipps zu Antennendosen.

Dieses können Sie bei uns direkt beziehen oder im Internet-Fachhandel.

Nutzung von SAT-Multischaltern und LNB

Grundsätzlich sind alle Typen von SAT-Multischaltern (auch Unicable) geeignet.

Dies ist dann möglich, wenn der terrestrische Eingang passiv ist (ohne Verstärkung) bzw. passiv geschaltet werden kann. Der Eingang sollte für Frequenzen 5-862MHz offen sein.

Ein aktiver terrestrischer Eingang (mit Verstärkung) ist für den Anschluss eines G.hn Modems ungeeignet.

Die technischen Daten zum TERR Eingang Ihres Multischalters entnehmen Sie bitte seinem Datenblatt. Beispiel für drei Multischalter der Firma Spaun:

Das Problem eines aktiven TERR Eingangs lässt sich umgehen, indem das Modem direkt mit einem freien Teilnehmerausgang verbunden wird. Sollten alle Ausgänge belegt sein, kann eine SAT/TERR Weiche eingesetzt werden, das Modem wird dann an am TERR Eingang der Weiche angeschlossen:

Ja, dies ist immer möglich und für die Heimvernetzung auch erforderlich, weil unsere InHome Modems für bestmögliche Performance im Netzwerk direkt untereinander kommunizieren (Peer-to-Peer).

Von der Enkopplung (Dämpfung) zwischen SAT-Ausgängen des Multischalters hängt allerdings wesentlich die erreichbare Datenbandbreite ab. Diese sollte beachtet werden, denn für G.hn Verbindungen gilt allgemein: bis 35dB Dämpfung bleibt die Leistung konstant bei ca. 1600MBit/s, bei 45-50dB stehen ca. 1000MBit/s zur Verfügung, bei 75dB – noch ca. 100MBit/s.

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von verschiedenen SAT-Multischaltern. Die Angaben zu Entkopplung geben die Hersteller in der Regel im Datenblatt an. Beispiel für Spaun Geräte:

In der Praxis kann mit folgendem Ergebnis gerechnet werden:

  • Bei geringer bis mittlerer Entkopplung (<25-30dB) können die Modems die maximale Bandbreite von ca. 1600 Mbit/s erreichen, weil zwischen den Antennendosen in der Summe 35dB Dämpfung nicht überschritten werden.
  • Bei hoher Entkopplung (>30-35dB) wird die Dämpfung zwischen den Antennendosen mehr als 35dB betragen, die Datenbandbreite wird deswegen geringer ausfallen. Um sie zu steigern, können SAT/TERR Einspeiseweichen verwendet werden, diese haben üblicherweise nur ca. 20dB Entkopplung zwischen den Ausgängen.

Die Weiche wird wie folgt eingesetzt:

Ja, das ist möglich. In einem Mehrparteienhaus kann somit jede Partei die Antennendosen innerhalb eigener Wohnung über den Multischalter vernetzen, SAT-TV Empfang bleibt erhalten.

Dafür müssen SAT/TERR Einspeiseweichen und Hochpassfilter mit Gleichstrom-Durchlass verwendet werden. Sie werden wie folgt eingesetzt:

Um mehr als 4 Antennendosen zu vernetzen, können mehrere Weichen verwendet werden. Sie werden über deren TERR Eingänge miteinander verbunden.

Ja, das ist möglich. In einem Mehrparteienhaus kann somit jede Partei das Signal vom ONT in die eigene Wohnung weiterleiten, SAT-TV Empfang bleibt erhalten.

Dafür müssen SAT/TERR Einspeiseweichen und Hochpassfilter mit Gleichstrom-Durchlass verwendet werden. Das Modem wird am TERR Eingang der Weiche angeschlossen, die SAT Leitung – am SAT Eingang:

 

Ja, dies ist möglich.

Zusätzlich wird eine SAT/TERR Einspeiseweiche benötigt. Die Kabel vom LNB werden durch die Weiche geleitet. Dadurch entsteht eine schnelle Datenverbindung zwischen allen Ausgängen. Mehrere Weichen können über deren TERR Eingänge miteinander verbunden werden.

An den SAT-Eingängen der Weiche müssen Hochpassfilter mit Gleichstrom-Durchlass angebracht werden, um Störungen zwischen LNB und G.hn zu vermeiden.

Nutzung von Antennendosen

Natürlich.

Beim Anschluss von weiteren Geräten (wie TV) an eine Leitung sollten Antennendosen mit mehreren entsprechenden Anschlüssen verwendet verden. Alternativ eignen sich Splitter mit hoher Entkopplung zwischen den Ausgängen (>35dB).

Die “T-Stücke” dürfen nicht genutzt werden, weil sie keine Entkopplung zwischen den Augängen haben. Das kann zu Empfangsstörungen bei parallel geschalteten Geräten führen.

Unsere Geräte nutzen für die Datenübertragung den Frequenzbereich 2-200MHz.

Deswegen sind für den Anschluss von Modems Multimedia Dosen mit DATA Port (Frequenzbereich 5-862MHz) optimal. Grundsätzlich sind auch andere Anschlüsse (TV, Radio, SAT) nutzbar, wenn sie im Bereich 5-862MHz offen sind. Dosen mit Ultra-Breitband Buchsen (5-2400MHz) sind ebenso geeignet.

Antennendosen mit DATA Anschlüssen werden von vielen Herstellern (Triax, Axing, Kathrein, Braun Telekom etc.) für alle Anwendungsfälle (SAT, Unicable SAT, Kabel-TV) angeboten.

Die Hersteller geben die Auslegung der Dosen-Anschlüsse in der Regel im Datenblatt an. Beispiel einer SAT-Stichdose mit separatem DATA Anschluss – 4-Loch Dose Triax GAD404s:

Beispiel einer Dose mit breitbandig ausgelegten TV und Radio Anschlüssen – Kathrein ESD30. TV und Radio Buchsen sind im Bereich 5-862MHz offen, sie entsprechen somit einem DATA Anschluss und sind für den Anschluss des Modems geeignet:

Für möglichst hohe Bandbreite sollte der DATA Anschluss eine niedrige Dämpfung aufweisen. Bei SAT-Dosen sind DATA Anschlüsse mit max. 4-6dB empfehlenswert.

Datenvernetzung in Verbindung mit Kabel-TV (DVB-C) und Kabel-Internet (DOCSIS)

Ja, parallel zur Datenvernetzung können Kabel-TV Sender im Frequenzbereich 258-862MHz empfangen werden.

Die TV und Datensignale werden über eine RF/EoC Einspeiseweiche kombiniert. Um Störungen im Kabelnetz zu vermeiden, muss zusätzlich ein 258MHz Hochpassfilter eingesetzt werden. Der Filter wird üblicherweise am Ausgang des Hausverstärkers oder am Eingang der Einspeiseweiche angebracht.

Für den Anschluss der TV Geräte müssen Multimedia-Antennendosen mit selektivem TV Anschluss (258-862MHz) genutzt werden, z.B. Axing BSD 967-nnX (DOCSIS 4.0/3.1) Serie oder Braun Telecom btv-MMD-5nn-d(s) Serie.

 

Hinweis für Mehrfamilienhäuser: Findet in einer Wohnung eine sternförmige Unterverteilung mit Hilfe eines Koax-Verteilers statt, dann ist die Datenvernetzung innerhalb der Wohnung inkl. Kabel-TV Empfang ebenfalls möglich. Die EoC Einspeiseweiche und der Hochpassfilter werden in der Wohnung vor diesem Verteiler eingesetzt.

Bei Verwendung des 258MHz Hochpassfilters und der Antennendosen mit selektivem TV Anschluss (258-862MHz) sollte die Frequenzbelegung der TV Sender im Kabelnetz beachtet werden. Damit keine TV Kanäle blockiert werden, müssen sie im Frequenzbereich >258MHz liegen. Das ist in den meisten deutschen Gebieten und in vielen Ländern Europa der Fall.

In einigen deutschen Städten (ehemalige Unitymedia Versorgungsgebiete) führt Vodafone seit Sommer 2022 die Frequenzumbelegung durch. Die aktuelle Belegung kann bei Vodafone abgefragt werden: https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/sendb/belegung.html

G.hn nutzt für Datenübertragung die unteren Frequenzen 2-200MHz. Das Kabel-Internet (DOCSIS) belegt dagegen den gesamten terrestrischen Frequenzbereich 5-862MHz. Beide Signale überschneiden sich und können somit nicht parallel auf einem Koaxialkabel übertragen werden.

Für die Heimvernetzung mit unseren Geräten muss der Internet-Empfang vom restlichen Koax-Datennetz im Haus getrennt werden.

Dazu muss der Internetrouter in der Nähe des Hausverstärkers angeschlossen werden.

Diese Skizze zeigt die Vorgehensweise ohne den Empfang von DVB-C TV:

Diese Skizze zeigt die Verschaltung inkl. Empfang von DVB-C TV im Frequenzbereich 258-862MHz. Für den Anschluss der TV Geräte müssen Multimedia-Antennendosen mit selektivem TV Anschluss (258-862MHz) genutzt werden, z.B. Axing BSD 967-nnX (DOCSIS 4.0/3.1) Serie oder Braun Telecom btv-MMD-5nn-d(s) Serie.

 

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